Samstag, 27. Februar 2016

Anja - ein kurzes Hundeleben


Anja unser liebes erstes Airedalemädel - *02.10.1989 † 13.11.1993


Dies ist die traurige Geschichte von Anja, unserer ersten Airedale Terrier Hündin, die im Alter von nur vier Jahren entlaufen ist und höchstwahrscheinlich erschossen wurde.
Anja war Familienmitglied vom 2. Dezember 1989 bis 13. November 1993

Anja kam als Welpe im Alter von 8 Wochen zu uns...



Leider gab es zur Anjas Zeit noch keine Digitalfotografie... die nachfolgenden Fotos sind eingescannt und von schlechter Qualität...



Anja war sozusagen unser erstes Kind... als unser Sohn  geboren wurde, war Anja eineinhalb Jahre alt.












Anja war sozusagen unser erstes Kind und wir liebten sie sehr. Wir bekamen sie eineinhalb Jahre bevor unser Sohn geboren wurde. Leider entwickelte sie einen sehr starken Jagdtrieb, den wir nicht unter Kontrolle hatten. Aber trotz Hundeerziehungskurse wurde dieser Jagdtrieb immer stärker. Wir hätten sie eigentlich nie mehr von der Leine lassen sollen...

Am 13. November 1993 unternahmen wir einen Spaziergang  rund um einen kleinen See. Fast den ganzen Weg musste Anja an der Leine laufen. Erst gegen Ende des Spazierweges dachte ich, dass der arme Hund nochmal rennen dürfen sollte. Wir befanden uns am rechten Ufer des Weihers, wo es hohe Felswände gibt, so dass ich dachte, dass sie in diesem Gebiet nicht weit wegrennen könnte. Es war ca. 15 Uhr als wir sie von der Leine liessen und sie im Wald bei den Felswänden verschwand. Danach haben wir unseren Hund nie wieder gesehen!

Alles rufen nützte nichts… und nach einer halben Stunde hörten wir zwei Schüsse! Die Schüsse kamen aus dem Gebiet oberhalb der Felsen. Ca. 300 m weiter vorne werden die Felsen nämlich immer niedriger und in diesem Gebiet konnte Anja in den höher gelegenen Wald gelangen. Sie war einer Fährte gefolgt und dann hat sie entweder ein Jäger oder sonst eine Person erschossen.

Bis heute haben wir darüber eigentlich keine Gewissheit. Denn ihr Kadaver wurde niemals gefunden. Ich war total verzweifelt und habe eine wochenlange grosse Suchaktion gestartet. Habe zu Fuss zusammen mit einer Kollegin und ihrem Schäferhund das ganze Gebiet abgesucht. Habe im Umkreis von mehreren Kilometern Plakate mit ihrem Foto angebracht. Ausserdem habe ich bei allen Häusern und Bauernhöfen in der Umgebung nachgefragt. Schliesslich habe ich Zeitungsannoncen in sechs verschiedenen Tageszeitungen geschaltet (einschliesslich des „Blick“) in denen ich auch darauf hinwies, dass man mir anonym den Verbleib oder das Schicksal meines Hundes mitteilen könnte…. alles vergebens!!

Auch den Jägerobmann habe ich mehrere Male angerufen und ihm regelrecht vorgeheult, das ich wissen muss, was aus meinem Hund geworden ist. Beim dritten Anruf hat dieser Mann mir gesagt, dass es Jäger gäbe, die in solch einem Fall den Kadaver verschwinden liessen, damit sie keine Scherereien bekommen würden.

Zu dieser Zeit wäre es auch ohne, dass die Hunde gechipt waren, einfach gewesen, den Besitzer des Hundes zu ermitteln. Denn Anja trug eine Hundemarke der Gemeinde Eichberg mit einer Nummer. Ein Anruf bei der Gemeinde hätte genügt, um unsere Adresse ausfindig zu machen!
Erwähnenswert ist noch, dass wir niemals eine Verwarnung von der Jägerschaft, oder auch nur einen Anruf bekamen, in dem man uns mitteilte, dass unser Hund erschossen werden würde, wenn man ihn das nächste Mal jagen sehen würde!!!

Wie man auf den Fotos sehen kann, war Anja eine sehr gutmütige Hündin. Zuhause war sie auch sehr anhänglich und verschmust. Wir hatten vollstes Vertrauen zu ihr in Bezug auf unseren Sohn. Aber ihr Jagdtrieb war teuflisch. Wenn sie unterwegs eine Fährte in der Nase hatte, war sie absolut nicht mehr ansprechbar. Man hätte ihr den schönsten Knochen unter die Nase halten können, der hätte sie nicht interessiert. Sie war dann nur noch aufs jagen aus!

Und wegen dieses Jagdtriebs wurde sie schliesslich getötet!

Anja werde ich niemals vergessen und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit ihr, eines Tages jenseits der Regenbogenbrücke!

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